Lebensqualität in der Stadt Leimen
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Wenn ältere Menschen wieder ganz junge sein möchten
Die Seniorenfahrt durchs Leimener Stadtgebiet unter der Leitung von Bruno Sauerzapf ermöglichte konkrete Einblicke in die Kinderbetreuung vor Ort
Von Werner Popanda
Leimen. „Das ist erstaunlich, das ist ein richtiges Vorzeigeobjekt!“, lautete das Lob eines Teilnehmers der Stadtinformationsfahrt für Seniorinnen und Senioren unter der Führung von Bürgermeister a.D. Bruno Sauerzapf. Eine andere Teilnehmerin war sogar dermaßen begeistert, dass sie folgenden Wunsch äußerte: „Da möchte man nochmal Kind sein!“
Gemünzt war dies alles auf den städtischen Kindergarten namens Ludwig-Uhland-Haus samt Ludwig-Uhland-Krippe, in dem Bruno Sauerzapf und dessen Mitfahrer von der Leiterin Sonja Günzke und deren Mitarbeiterin Doreen Splettstoesser willkommen geheißen wurden. Unter anderem hielt Bruno Sauerzapf fest, dass das Ludwig-Uhland-Haus „von der Ausstattung her der neueste Kindergarten“ sei.
Überhaupt, ergänzte er, habe man es heutzutage nicht mehr so wie früher mit „Kinderbewahranstalten“ zu tun. Sondern mit einer „richtigen Kinderbetreuung mit sehr viel pädagogischer Arbeit“, wobei die Ansprüche an eben diese Arbeit „gewaltig gestiegen sind“. Das sei aber auch gut so, denn in solchen Betreuungseinrichtungen würden ja schließlich die „Grundlagen für die künftige Entwicklung der bis zu ihrem siebten Lebensjahr sehr aufnahmefähigen Kinder gelegt“.
Und wenn es ein Problem gäbe, dann besteht dieses für Bruno Sauerzapf „weniger in den Räumlichkeiten“. Sondern darin, qualifizierte Erzieherinnen zu finden. In diesem Befund prompt bestätigt wurde er von Sonja Günzke. „Im Moment“, hielt sie fest, „ist es sehr schwierig, gutes Personal für den neuen Kindergarten zu finden.“ Womit sie den gerade frisch entstehenden Kindergarten neben dem Ludwig-Uhland-Haus ins Spiel brachte.
Als Konsequenz aus der Personalnot werde nun überlegt, „wie man Quereinsteiger dazu holen kann“. Obendrein berichtete Sonja Günzke, dass die Ganztagsbetreuung immer stärker nachgefragt werde. Daher „können wir nur noch nachfüllen, wenn jemand geht“. Aber die Entwicklung in der Gesellschaft sei nun mal so, dass die „Eltern arbeiten möchten respektive müssen“.
Hierzu merkte Bruno Sauerzapf an, dass „wir Ganztagskindergärten und Ganztagsschulen brauchen“. Denn ansonsten würde „unser gesellschaftliches System eines Tages nicht mehr funktionieren“. Voll und ganz funktionieren sollte freilich in Betreuungseinrichtungen nach Ansicht eines der Gäste W-Lan. Dies dürfe kein „Darf“ sein, sondern müsse ein „Muss“ sein.
Hiermit stieß er bei Bruno Sauerzapf offene Türen ein, denn für diesen sind die „Zeiten von Papier und Bleistift vorbei, gleich in welchem Alter“. Um die einzige Neuerung handelt es sich laut Sonja Günzke allerdings bei Weitem nicht. So wies sie mit Blick auf die bauliche Struktur des Kindergartens darauf hin, dass sich das „Erscheinungsbild stark verändert hat“ und hier „alles sehr viel durchdachter und harmonischer im Sinne der Kinder abläuft“.
Schlussendlich zog Bruno Sauerzapf das Fazit, dass „wir wirklich hervorragende Kindergärten haben“. Dies treffe aber natürlich nicht nur auf das Ludwig-Uhland-Haus und den Neubau zu, sondern auch auf alle anderen Kindergärten. Keineswegs außen vor lassen wollte er das Thema „Internationalität der Kindergärten“. „Integration“, so sein diesbezügliches Credo, „läuft bei den Kindern immer am schnellsten.“
Vor und nach der Stippvisite im Ludwig-Uhland-Haus machte es ihm allem Augenschein nach eine Riesenfreude, den ihn begleitenden Seniorinnen und Senioren den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen der Leimener Kommunalpolitik zu gewähren. Sei es auf die Neugestaltung des St. Ilgener Ortskerns, den Ausbau der St. Ilgener Straße und den Umbau des Leimbachs hin zu einer stärkeren Naturierung.
Mehr als nur ein Wort wert waren Bruno Sauerzapf darüber hinaus zum einen die Erweiterung der Bahnsteige des Bahnhofs St. Ilgen/Sandhausen für längere S-Bahnen, die Neugestaltung des Rathausplatzes, der „im Interesse künftiger Generationen“ jetzt zu einem „Ort der echten Kommunikation“ werden müsse, die Zukunft des Kurpfalz-Centers und die Innensanierung des alten Rathauses.
Zum anderen blickte er zurück auf die seinerzeitigen „massiven Widerstände“ gegen die Errichtung des allerersten Leimener Verkehrskreisels auf der K 4155 sowie die „endlose Geschichte“ der Unterführung unter den Bahngleisen.