Ein Flugplatz für Leimen: Stadt Leimen

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Ein Flugplatz für Leimen

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Flugbegeisterung in aller Welt, in Europa, in Deutschland, aber auch in Leimen sehr groß.

Kurz vor der Jahrhundertwende führte der Flugzeugpionier Otto von Lilienthal systematische Versuchsflüge (1891-1896) durch. Den Gebrüdern Wright gelang 1903 in Amerika, nachdem ihnen bis 1902 die Beherrschung des Segelfluges mit Starrflüglern gelungen war, der erste Motorflug mit einem von einem 12-PS-Benzinmotor angetriebenen Doppeldecker. Der Franzose Bleriot überquerte 1909 den Ärmelkanal.

Am 29. Mai 1911 unterbreitete der Heidelberger Ingenieur Ernst Naujoks (geb. am 22. Mai 1871 in Memel) an den „verehrlichten Gemeinderat zu Leimen“ folgende Anfrage:

“... Da ich vor der Vollendung meines selbstkonstruierten Flugapparates stehe und der hiesige Exerzierplatz als Übungsplatz für Flugversuche zu beengt ist, wurde ich von Herrn Major von Wahlen-Jügrass auf die großen Wiesenflächen aufmerksam gemacht, welche sich zwischen der St. Ilgener Chaussee und dem Bahndamm der Staatsbahn hinziehen und Gemeindegut der Gemeinde Leimen sind.

Ich erlaube mir hiermit die Anfrage, ob der verehrliche Gemeinderat geneigt wäre, mir zu gestatten, dass ich diese Wiesenflächen zu Flugversuchen unentgeltlich benutze und an geeigneter Stelle einen provisorischen Schuppen zur Unterbringung meines Apparates hinbaue. Von der hiesigen Behörde ist mir Platz und Schuppen frei zur Verfügung gestellt, leider ist der hiesige Exerzierplatz wohl als Landungsplatz für Aeropanflüge, nicht als Übungsplatz geeignet. Da Aeroplanflüge immerhin eine kleine Attraktion für den betreffenden Ort bilden, ebenso daraus auch späterhin für die Gemeinde Vorteile entstehen könnten, hoffe ich, dass der Verehrliche Gemeinderat meiner Anfrage näher tritt.“

Am Donnerstag, den 13. Juli 1911, stand auf der Tagesordnung der Bürgerausschusssitzung folgender Punkt :
„7. Errichtung eines Sport-Flugplatzes“

Aus dem Sitzungsprotokoll des Bürgerausschusses ist zu entnehmen, dass der Ausschuss dem Vorhaben durchaus positiv gegenübersteht und festlegt, dass bezüglich des Flugplatzes die Verhandlungen weiterzuführen sind.

Am 7. September 1911 schlug Ernst Naujoks ein Übereinkommen „betreffs Flugplatz“ vor, in dem der die Erlaubnis erhalten sollte, die besichtigten Wiesenflächen bei der St. Ilgener Chaussee zu Flugversuchen zu benutzen und zur Unterbringung seines Flugzeuges auf markierter Stelle einen Holzschuppen provisorisch hinzubauen.

Dieser Übereinkunft stimmte der Leimener Gemeinderat mit Beschluss Nr. 1739 vom 13. September 1911 unter folgenden Bedingungen zu :

„ 1. Die Flugversuche können nur bis zum 15. März durchgeführt werden, in dieser Zeit ist das entstehen von Flurschäden ausgeschlossen.

2. Bezüglich des Pachtpreises für das Schuppengelände muss es Ihnen überlassen bleiben, mit den Eigentümern (Nutzungsberechtigten) ein Abkommen treffen.

3. Das Ernten der Wiesen ist an und für sich schon verboten und das Bürgermeisteramt wird auf das Verbot wiederholt aufmerksam machen. Die Gemeinde ist aber nicht in der Lage, Beamte zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zum Schutze des Publikums und des Fliegens unentgeltlich zu stellen. Die Anwerbung der Ordnungsmannschaft muss vielmehr Ihnen überlassen werden, nur empfehlen wir Ihnen sich dieserhalb mit dem Kommando der Feuerwehr ins Benehmen zu setzen.“

Das gepachtete Wiesengelände lag am Landgraben, wo heute das Gewerbegebiet Süd liegt. Damals gab es keine Aussiedlerhöfe, keine Fabrikanlagen und keine Hochspannungsleitungen. Auf dem Gelände des heutigen Bereichs (Adalbert-Stifter-Straße/Ernst-Reuter-Straße) pflügten Bauern ihre Felder bis zum Hotel „Traube“. Im Süden Leimens erstreckte sich somit eine landwirtschaftlich genutzte Ackerflur.

Walter Schmidt, Oberlehrer a. D., hat die Ereignisse jener Zeit nachgezeichnet und sie in der Rathaus-Rundschau veröffentlicht. Er schreibt darüber folgendes :

„Ernst Naujoks, Angestellter einer Heidelberger Badeofenfabrik, konstruierte in seiner Freizeit Flugzeuge und hatte die neuartige Idee, die wenig sicheren Bauteile Holz und Segeltuch der damaligen Flugapparate durch Metall zu ersetzen. Er wollte dadurch den Vorsprung der Franzosen für Deutschland zurückerobern.

So wurde Ernst Naujoks zum ersten deutschen Erbauer eines Ganzmetallflugzeuges.

Er war ein außerordentlich fleißiger Mann und benutzte jede freie Minute – wie die meisten von einer Idee gepackten Menschen – um seine Maschine und die Halle (sie befand sich etwa an der heutigen Ecke Tinquex-Allee-Schwimmbad-Gutenbergstraße) fertigzustellen.

Recht zahlreich verfolgen Kinder und neugierige Bürgersleute den Fortgang der Arbeit. Auch erschien neben Ratschreiber Botz des öfteren der Arzt Dr. Hack sowie der Direktor des Heidelberger Gas- und Elektrizitätswerks Dr. Kukuk und ließen sich von dem Erfinder Einzelheiten des Flugapparates erläutern.

Naujocks freute sich über das Interesse, das seinem Werk entgegengebracht wurde und lud daher, als zum Ende auch der Flugmotor eingebaut war, seine Freunde mit ihren Damen zu einer Besichtigung ein. Hierbei ereignete sich eine kleine lustige Episode, über die kurz berichtet werden soll.

Zunächst erklärte Naujoks seinen Gästen die Konstruktion seiner Maschine und wollte schließlich auch den Motor in Gang bringen. Wegen der Wärme in der Halle waren die großen Torflügel weit geöffnet, desgleichen auch die hintere kleinere Eingangstür. Dorthin hatten sich die Ehefrauen und Ratschreiber Botz, Ingenieur Naujoks, Dr. Hack und Dr. Kukuk im lebhaften Gespräch zurückgezogen, die Herren standen zur Seite des Flugzeuges.

Als nun Naujoks den Propeller anwarf, entstand ein tüchtiger Wind, sodass sich besagte weibliche Gäste, entsetzt ihre hochfliegenden Röcke haltend, eilends näher zur Tür begaben. Zugleich begann aber nun der Propeller auf volle Touren zu laufen und im selben Augenblick flogen die Damen infolge des ungeheuren Luftdrucks kopfüber ins Freie hinaus. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden und man lachte zuletzt recht humorvoll über den unfreiwilligen Flug.

Doch Spaß beiseite :

Die Zeit der Flugversuche war gekommen! Es bestand kein Zweifel, die Konstruktion war gut, der Metallvogel würde sich stolz in die Lüfte erheben. Nur eines schien bedenklich : Naujocks mochte ein hervorragender Techniker sein, aber ein Pilot war er nicht.

Die Anschaffung der teuren Baustoffe und besonders des 25 PS Motors hatte ihn trotz größter Sparsamkeit so in Schulden gestürzt, dass er es sich nicht leisten konnte, einige Wochen seine Berufsarbeit auszusetzen, um das Fliegen zu erlernen. So versuchte er es ohne Schulung und selbstverständlich musste die Sache schief gehen. Zunächst wurden mit dem laufenden Motor Rollversuche unternommen, di vollkommen zufrieden stellend verliefen. Der glänzende Vogel rollte und hüpfte ohne seitliche Schwankungen munter über das Gras hinweg. Dann sollte er in die Lüfte gehen. Und da begann die Katastrophe.

Die Maschine hob zwar tadellos vom Boden ab; als Naujoks aber zum ersten Mal das Höhenruder betätigte, überzog er ganz gewaltig – die Stärke der Wirkung konnte ihm ja nicht bekannt sein. Der Apparat bäumte sich mächtig auf und als er dann sofort drückte, aber ebenfalls zu stark, stürzte das Meisterwerk aus 8-10 m Höhe zur Erde. Das mit so viel Mühe und unter großen Opfern erbaute Flugzeug war schwer beschädigt. Naujoks selbst blieb unterverletzt. Ein am nächsten Tag erfolgter Aufruf brachte zwar das Geld zusammen, um die notwendigen Reparaturen vornehmen zu können. Der nächste Flug endete jedoch mit der völligen Zertrümmerung der Maschine. Naujoks blieb wie durch ein Wunder völlig unverletzt.

Nach diesem unglücklichen Ausgang des Unternehmens hielten die Neider und andere unverständige Zeitgenossen nicht mit ihrem Spott zurück und ein Lied folgenden Inhalts machte die Runde :

In Leimen war ein Flieger, Naujoks war er genannt.
Der wollte einmal fliegen, bis an den Leimbachstrand.
Zuerst brach ihm das Steuer, zum zweiten mal das Rad,
zum dritten Mal, da krachte der ganze Apparat.
Naujoks, lass doch das Fliegen sein!
Naujoks, du fliegst noch in den Leimbach rein!

Damit hatte man den schwer enttäuschten Erfinder, der zudem bald darauf auch noch seine Arbeitsstelle verlor, zutiefst gekränkt. Um sich weiterem Spott zu entziehen, verkaufte er seine Flughalle an Adam Müller (Weingut), der sie als Dreschhalle benutzte, bedankte sich beim Gemeinderat für dessen Entgegenkommen und verzog am 13.5.1913 nach Berlin.

Dort soll der opferbereite Pionier der Luftfahrt, nachdem er Hab und Gut, Gesundheit und ein sorgenfreies Leben für seine bahnbrechende Idee eingesetzt hatte, zu einem unbekannten Zeitpunkt an einem Lungenleiden verstorben sein. Sein genaues Sterbedatum und der Sterbeort sind unbekannt. In den Unterlagen des Standesamtes Neukölln ist sein Tod in den Jahrgängen 1913/1914 nicht verzeichnet.

Mit Ernst Naujoks war die Geschichte der Fliegerei und der Anlage eines Flugplatzes in Leimen jedoch noch nicht beendet. Am 15.08.1925 stellte der Techniker Hartmeyer an das Bürgermeisteramt die Anfrage, ob die Gemeinde bereit wäre, Wiesengelände zur Errichtung eines Flugplatzes pachtweise abzugeben. Es war ein allgemeiner Flugplatz geplant, eine Anlage zum Bau von Flugzeugen, Rundflüge über Heidelberg, Fernflüge mit Anschluss an bestehende Luftverkehrslinien und der Bau von Kleinautomobilien. Eine umfangreiche Denkschrift wurde dem Gemeinderat unterbreitet.

Am 12.12. 1925 nahm der Gemeinderat Kenntnis, Wiesengelände wurde von der Gemeinde ungepachtet und von dem Techniker Hartmeyer ein Bauantrag an das großherzogliche Bezirksamt gestellt, der am 22.5.1926 genehmigt wurde. Wie ernsthaft dieses Vorhaben zu bewerten war, beweist der Eintrag in das Reichsadressenbuch der Verbände und Vereine für Leibesübungen im Jahre 1925, wo in Leimen ein Flugplatz mit der Größe von 4-5 ha eingetragen war. Zwischenzeitlich regten sich jedoch Bedenken wegen der Zuverlässigkeit des Antragstellers, der zwei Gesellschaften gründen wollte und zwar Taifun-Automobilbau GmbH, Leimen und Flugplatzgesellschaft, Leimen. Schließlich zerschlugen sich die Bemühungen, wahrscheinlich aus Gründen der Bonität des Antragstellers.

Im „Leimener Anzeiger“ wurde 1926 das Vorhaben wie folgt glossiert :
„Jüngst stand ich abends auf der Landgrabenbrücke und betrachtete die neue Form des Grabens. Unwillkürlich weiteten sich Ufer und große Wassermassen gurgelten in der Tiefe. Ein Schleppdampfer mit vielen angehängten Kähnen fuhr zu Berg unter der Brücke hindurch. Ich wandte mich um, um auf der anderen Seite die Weiterfahrt des Schiffes zu verfolgen und war nicht wenig erstaunt, auf dem früheren Wiesengelände nun riesige Fabrikbauten mit gewaltigen Kaminen zu sehen. Ohrenbetäubende Geräusche der Maschinen erfüllte die Luft und aus dem weitoffenen Fabriktor fahren unzählige neue kleine Autos in überaus gefälliger Form. Unterdessen schwirrt in der Luft eine große Zahl ab- und zufliegender Luftfahrzeuge. Sprachlos stand ich da und schaute das Wunder. Von Leimen her ratterten fünf große Lastautos hochbepackt herbei. Jemand erzählte, dass dies die Automobilbauanstalt und der Flughafen von Hardtmeyen sei. Täglich werden 500 Automobile fertig, im Flughafen sei ein unvermeßlicher Verkehr. Der Tagesbedarf an Rohstoffen wird auf dem Rheinstichkanal mit drei Schifflastzügen herbeigeschafft. Täglich müssten 10 Millionen Prospekte versandt werden. Staunend hörte ich da zu und bedachte die Riesensummen, die ein so großer Betrieb nötig hat.

Da fühlte ich an meinem Arm ein Zucken und hörte meine Frau sagen :

„hat dir Hartmeyer schon die 5 Mark geschickt, die du zu fordern hast?“ –„Nein!- „Der Traum verschwand. Behüt´ dich Gott, es wär´ so schön gewesen!“

Noch einmal gab es Bemühungen, durch die Firma Rund-, Fernseh- und Schulflug Gratograf von Seckendorff, Heidelberg, einen Flugplatz in Leimen einzurichten. Diese Firma sollte in eine Sport- und Reklameflug. AG umgewandelt werden und zwar mit einem gesamten Aktienkapital von 80.000,-- Reichsmark. Diese Firma plante ebenfalls, einen Flugplatz in Leimen zu errichten. Dieses Unternehmen scheiterte schließlich an Einwendungen des Badischen Innenministeriums, das mit Schreiben vom 12. Dezember 1927 mitteilte, dass die Anlegung eines Flugplatzes in Leimen im Hinblick auf die Bestimmungen des Pariser Luftfahrtabkommens hinsichtlich der neutralen Zonen nicht möglich sei. Die Gemeinde wurde vom Bezirksamt Heidelberg gewarnt, von irgendwelchen Absichten hinsichtlich des Flugplatzes Abstand zu nehmen. Diese Haltung wurde vom Reichsverkehrsministerium in Berlin, mit Schreiben vom 30.12.1927, bestätigt. Damit war der Traum von einem Flugplatz in Leimen ausgeträumt.